Für die Fleisch-, Milch- und Lederproduktion werden Tiere weiterhin über weite Strecken von tausenden Kilometern transportiert. Solange der Export von Leder für viele Modeunternehmen so lukrativ ist, wird sich an diesen schrecklichen Zuständen nichts ändern. Über den globalen Handel landet das fertig produzierte Leder in der ganzen Welt und wird zu Schuhen, Taschen, Kleidung oder Möbeln verarbeitet.
Eine grausam lange Reise
Für die Produktion von Leder werden jährlich mehr als 1,4 Milliarden Tiere getötet. Darunter sind vor allem Rinder, Ziegen und Schafe. In der Türkei wurden 2018 bereits über eine Millionen Tiere aus Deutschland, Irland, Frankreich, Spanien, Brasilien, Australien und Österreich importiert. Brasilianische Rinder werden wochenlang via Schiffen in die Türkei transportiert. Deutsche und österreichische Tiere konnten bei Recherchen bis in den Libanon verfolgt werden. In der Türkei geht es dann oft noch auf LKWs weiter in den Irak.
Ohne ausreichende Nahrung und Versorgung
Als wäre die Tatsache, dass die Tiere tausende Kilometer weit reisen, um dann qualvoll getötet zu werden, nicht schon schlimm genug, kommt hinzu, dass der Transport ohne ausreichende Nahrung und Versorgung durchgeführt wird. Auf den wochenlangen Reisen sind die Tiere oft großen Temperaturwechseln ausgesetzt. Hinzu kommt, dass es auf den Transportmitteln unzureichend Platz gibt – die Tiere stoßen aneinander und verletzen sich. Nicht selten kommt es vor, dass die Tiere stürzen und von Ihren Artgenossen zertrampelt werden. Damit die Tiere überleben, erhalten Sie nur die minimal notwendige Versorgung an Wasser und Nahrung.
Qualvoller Tod ohne Betäubung
In Europa ist es eigentlich verboten, verletzte oder sterbende Tiere bis zum Schlachthof zu zerren. Aufnahmen zeigen jedoch immer wieder, dass diese Regel nicht eingehalten wird. Im Schlachthof wird den Tieren oft ohne Betäubung skrupellos die Kehle durchgeschnitten. Auch schwangere Rinder werden im Schlachthof nicht ausgelassen. Die Haut ungeborener Kälber wird in Ländern wie China sogar als besonders wertvolles Leder gehandelt.
Herkunft des Leders oft unbekannt
Aufgrund der mangelnden Kennzeichnungspflicht für Lederprodukte und intransparenter Handelswege kann die Herkunft der Tiere oft nicht nachgewiesen oder zurückverfolgt werden. Oftmals können Konsument:innen deshalb nicht erkennen, von welchem Tier das Leder stammt und aus welchem Land es stammt. Angaben wie „Made in“ geben ausschließlich Auskunft darüber, in welchem Land das Endprodukt zuletzt bearbeitet wurde.