Weihnachten steht vor der Tür, und während wir uns auf gemütliche Abende und leckeres Essen freuen, bietet die Adventszeit die perfekte Gelegenheit, in der wir uns über unsere Entscheidungen und die Effekte unseres Handelns bewusst werden sollten. Wir möchten diesen Anlass nutzen, um über die Auswirkungen des Fleischkonsums während der Weihnachtszeit zu sprechen.
Es ist kein Geheimnis, dass der Fleischkonsum eine beträchtliche Belastung für unsere Umwelt darstellt. Laut Umweltbundesamt sind knapp 70% der Emissionen der Landwirtschaft auf die direkte Tierhaltung zurückzuführen, was wiederum 5,2% der Gesamt-Emissionen Deutschlands ausmacht. Von der enormen Menge an Wasser, die für die Viehzucht benötigt wird, bis hin zu den Treibhausgasemissionen, hat der Appetit auf Fleisch einen erheblichen ökologischen Fußabdruck.
Man könnte meinen, dass Nutztiere echte “Wasserfresser” sind, da für die Produktion eines Kilos Rindfleischs im globalen Durchschnitt 15.415 Liter Wasser verbraucht werden. Für 1kg Schweinefleisch fallen 5.988 Liter und für 1k Geflügelfleisch 4.325 Liter Wasser an. Bei durchschnittlich 57 kg verzehrtem Fleisch pro Kopf in Deutschland, kommt da eine beträchtliche Menge Wasser zusammen. Nicht zu vergessen, dass Deutschland der größte Fleischproduzent in Europa ist – und global auf Platz 4 liegt. Dabei verzehren wir in Deutschland gar nicht so viel, wie wir produzieren, das Fleisch wird entsprechend exportiert.
Eine bewusste Entscheidung für weniger Fleisch auf dem Weihnachtstisch kann einen bedeutenden Beitrag zum Umweltschutz leisten. Bei einer komplett vegetarischen Ernährung können bis zu 30% Prozent der Treibhausgasemissionen pro Person eingespart werden. Und auch, wenn man nicht komplett vegetarisch leben möchte, sondern sich an die durchschnitte empfohlene Menge Fleisch von 15-31 kg jährlich halten möchte, können die Treibhausgasemissionen um etwa 12% und der Flächenbedarf um etwa 16% gesenkt werden.
Während die Festtagstafel mit traditionellen Fleischgerichten wie Weihnachtsgans, Braten und anderen köstlichen Speisen lockt, möchten wir euch ermutigen, über alternative Möglichkeiten nachzudenken. Vielleicht könnt ihr dieses Jahr ein nachhaltigeres Weihnachtsessen planen, indem ihr vermehrt auf pflanzliche Alternativen setzt oder bei eurer Fleischauswahl auf nachhaltigere Quellen achtet? Sicherlich kann es für viele eine Herausforderung sein, traditionelle Speisen zu verändern, aber auch kleine Schritte können große Veränderungen bewirken. Lasst uns gemeinsam dazu beitragen, die Weihnachtszeit nicht nur für uns und die Tiere zu einer Zeit der Freude und des Genusses, sondern auch zu einer Zeit der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes zu machen.
Quellen
Umweltbundesamt: Beitrag der Landwirtschaft zu den Treibhausgas-Emissionen
Statistisches Bundesamt: Globale Tierhaltung, Fleischproduktion und Fleischkonsum
Weltfriedensdienst: Das Nutztier – ein Wasserfresser
Focus Online: Retten Vegetarier das Klima? Das sind die wahren Folgen unseres Fleischverzehrs