Weit bis in das 19. Jahrhundert zurück, war Hanf die weltweit am häufigsten angebaute Rohstoffpflanze. Die Samen der Pflanze wurden damals gegessen oder zu Mehl gemahlen, die Fasern nutzte man unter anderem zur Papierherstellung oder strapazierfähigen Kleidungsstücken. Die fortschreitende Industrialisierung hatte damals zur Folge, dass Hanf immer mehr durch andere Materialien wie Baumwolle ersetzt wurde. Der Grund dafür: Baumwolle konnte schon früh maschinell geerntet werden, während Hanf mühevolle Handarbeit erforderte.
Ein echtes Naturtalent
Die Pflanze hat mehrere Besonderheiten: Sie wächst nahezu überall – klimatische Bedingungen machen Ihr nichts aus. Im Vergleich zu anderen Materialien braucht die Pflanze weder Herbizide noch Schädlingsbekämpfungsmittel für ihr Gedeihen. Ein weiterer Vorteil: Sie benötigt kaum Wasser. Die Pflanze ist nicht nur sehr ressourcenschonend im Anbau, sondern hat auch viele Vorteile nach der Produktion: Das Material ist strapazierfähig, weich, atmungsaktiv und reißfest. Ähnlich wie tierisches Leder.
Herkunft
Der Großteil der Hanfmaterialien kommt im Moment aus China. Der Grund dafür ist, dass europäische Staaten in der Vergangenheit das Fachwissen und die Technologie rund um die Herstellung von Hanffasern dorthin ausgelagert haben. Die Bauern und Bäuerinnen dort haben also sehr viel Erfahrung und garantieren ein hochwertiges Endprodukt. Auch wenn die Arbeitsbedingungen dort stimmen, bemühen sich viele Unternehmen im Moment darum, regional Entwicklungen anzustoßen, damit das Material vor der eigenen Haustür produziert wird.
Ein hoffnungsvolles Comeback
Aufgrund der nachhaltigen Eigenschaften der Pflanze und der robusten Eigenschaften des Materials, wächst das Interesse an Hanfmaterialien. Vor Allem in der Textilbranche möchten immer mehr Produzenten die Vorteile der vielseitig einsetzbaren Fasern nutzen. Und übrigens: mit seinen tiefgehenden Wurzeln beugt Hanf der Erosion vor, lockert den Boden und versorgt diesen mit wertvollen Nährstoffen. Ein echtes Naturprodukt.